• FREIE WÄHLER in Biebertal - unsere Heimat

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Zeitungsbericht Bildungsveranstaltung und Jahresempfang 2024

14.01.2024

Im Rodheimer Bürgerhaus:

Neujahrsempfang der Biebertaler Freien Wähler: Der Vorsitzende des „Arztnetzes für die Region Lahn-Dill“, Peter Franz aus Ehringshausen, referierte zum Thema
„Zukunft der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“ – Biebertal steht bei der ärztlichen Versorgung noch gut da!

Biebertal-Rodheim-Bieber ( ws ): „Wie wird die Versorgung in der Zukunft aussehen?, Werde ich einen Arzt haben, zu dem ich gehen kann?, Gibt es auf dem Land eine ärztliche Versorgung? Und „Welche Lösungen gibt es?“. Dies sind die Sorgen der Bevölkerung“, so Hausarzt Peter Franz (Ehringshausen) zu Beginn seines Vortrags, während des Neujahrsempfangs der Freien Wähler Biebertals.

Die Vorsitzende des Vereins der Freien Wähler, Inge Mohr, hatte zu Beginn den Referenten, der Hausarzt in Ehringshausen-Katzenfurt und u.a. Vorsitzender des
„Arztnetzes für die Region Lahn-Dill“, sowie Bezirksvorsitzender des Hausärzteverbandes Wetzlar-Dillenburg ist, herzlich begrüßt. Sie hieß für den Vorstand der Freien Wähler Biebertal die rund 70 Teilnehmer des Neujahrsempfangs der FW, Bürgermeisterin Patricia Ortmann, Parlamentsvorsitzende Elke Lepper, Ehrenbürgermeister Günter Leicht, örtliche Ärzte, sowie Gäste aus den Nachbargemeinden herzlich willkommen.– Ihr besonderer Gruß galt dem Referenten Peter Franz. - Er referierte zum Thema

„Die Zukunft der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum“ „Der Landkreis Gießen und der Lahn-Dill-Kreis versorgen ihre Bevölkerung weitgehend durch ortsansässige Ärzte. Bei der allgemeinen fachärztlichen Versorgung wird der Blick verstärkt auf Mitversorgungseffekte gelenkt. Der Landkreis Gießen ‚Fällt unter den Raumtyp 5 „Organisation der Versorgung aus der Region heraus“, erläuterte Franz. – Dabei ist der Landkreis Gießen auf hausärztlicher Ebene in drei Mittelbereiche unterteilt, wobei der Mittelbereich Grünberg/Laubach nur teilweise zum Landkreis zählt. Mit Datenstand vom 1.12.23 sind 210 Hausärzte mit ingesamt183,30 Versorgungsaufträgen in 116 Praxisstandorten tätig. Und: „Obwohl allgemeine Fachärzte durchaus im Landkreis verteilt zu finden sind, konzentriert sich die Ärzteschaft dieser Versorgungsebene in und um die Stadt Gießen“, erläuterte der Referent weiter. – Peter Franz ging auch auf den aktuellen „Nachbesetzungsbedarf“ ein. So weise die Gemeinde Biebertal ausgehend von einer Praxisabgabe im Alter von 65 Jahren in der mittleren Frist (bis 2028) einen marginal höheren Nachbesetzungsbedarf sowohl im regionalen als auch im hessenweiten Vergleich auf
„Im Einklang mit einem insgesamt jedoch niedrigeren Durchschnittsalter der Biebertaler Hausärzteschaft besteht aus heutiger Sicht langfristig – bis 2033 – im Vergleich ein etwas geringerer Nachbesetzungsbedarf“, so Franz. – Der lokale Versorgungsbedarf legt dabei zumutbare Entfernungen für die Patienten fest. Im Umkreis von maximal 10 PKW-Fahrminuten um den Ortsmittelpunkt der Gemeinde Biebertal sind 21 Hausärzte an 11 Praxisstandorten mit einem Umfang von 18,50 Versorgungsaufträgen tätig. Im Umkreis von maximal 20 PKW-Fahrminuten sind es bereits 169 Hausärzte an 93 Praxissandorte mit 149,90 Versorgungsaufträgen. Peter Franz wies darauf hin, dass erst nach der Facharztausbildung eine Niederlassung in einer eigenen Praxis möglich ist. Für Hausärzte besteht eine fünfjährige Weiterbildungszeit. „Eine Studentin, die heute anfängt zu studieren wird vielleicht in 11 Jahren in einer Praxis tätig sein. – die lange Zeit von Studium und Facharztausbildung führt zum Verbleiben am Studienort. Dort werden Familien gegründet, dort findet der/die Partner/in Arbeit…“,hieß es weiter. Ein Punkt war die „Arbeit in Anstellung“. Früher war man mit der Praxis „verheiratet“. Die Arbeit war 24 Stunden, sieben Tage in der Woche und an 365 Tagen – jeder kannte den Hausarzt, da ging man auch nachts und am Wochenende ihn. Und Franz stellte die Frage „Wer mag eine solche Arbeit heute noch?!“ Wer heute seine Facharztausbildung abschließt, möchte Teilzeit, Work-Life-Balance. Das reduziere die verfügbare Arbeitszeit. Wir Ärzte versorgen die Bevölkerung auch nachts und am Wochenende. Auf dem Land sind weniger Ärzte und damit mehr Dienstzeiten abzudecken. – Auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine Rolle. „Die privatärztliche Gebührenordnung. (GOÄ wurde seit 1996 nicht der Inflation angepasst (die der Tierärzte zuletzt 2022!). - Der EBM (Einheitliche Bewertungsmaßstab) für Leistung bei Kassenpatienten wurde in den letzten Jahren immer unterhalb der Inflation angehoben und dies bei steigenden Kosten für Personal und Energie usw.“, konstatierte Franz. Er ging auch auf Lösungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund des Ärztemangels ein: Dabei sei die Videosprechstunde keine gute Lösung. Sie erspare zwar den Patienten Wege, aber dem Arzt keine Zeit und es fehlten Informationen ohne die persönliche Untersuchungsoption. Auch die Substitution ärztlicher Leistung durch Physician Assistent und HCN (health community nurse) oder ein Gesundheits-Kiosk“ seien nicht probat. Dagegen sind die Erhöhung der Studierendenzahlen und das Landarztstudium gut Lösungen. Allerdings dauere die Arzt-Ausbildung insgesamt 11 Jahre. Der ärztliche Bereitschaftsdienst (auch Nachtdienst) ist zu verbessern. Hausarzt-Medizinische Versorgungs-Zentren wie das Landarztnetz im Lahn-Dill-Kreis und Arztnetze in Zusammenarbeit mit den Landkreisen (Z.B. Arbeitskreis Gesundheitsregion Lahn-Dill) bieten gute Möglichkeiten – Nötig sind auch Transportkonzepte in Kommunen und ein guter ÖPNV, damit der Mensch Hilfe beim Arzt erreicht. – Auch die Arbeit in den Praxen müsse erleichtert werden durch die notwendige Anpassung der Gebührenordnung, die Abschaffung von Regressen, die Bürokratievermeidung und den Ausgleich der Belastungen. „Eine sinnvolle und entlastende Digitalisierung durch die Ausrichtung der Digitalisierung auf den Nutzen, die Schaffung von Nutzen für die Praxen und keine Arbeitsverlagerung in die Praxen sowie die Beachtung „Wer bestellt, bezahlt“ seien nötig sowie multiprofessionelle Teams aus Ärzten, Medinischen Fachangestellten u.a., so Referent Peter Franz.
– Die Vorsitzende der FW, Inge Mohr, dankte Peter Franz für seinen interessanten und allgemeinverständlichen Vortrag und überreichte ein Präsent. - Bei einem kleinen Imbiss im Foyer des Bürgerhauses war Gelegenheit zum Gedankenaustausch über das Thema des Empfangs, aber auch über kommunalpolitische Fragen und Anregungen sowie die Kontakte zu pflegen. 

Bild WS bear

Foto: Die Vorsitzende und Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Biebertals, Inge Mohr (2.v.r.) dankte dem Referenten Vorsitzender des

„Arztnetzes für die Region Lahn-Dill Facharzt für Allgemeinmedizin, Peter Franz, der auch Vorsitzender des „Arztnetzes für die Region Lahn-Dill“ ist (r.) im Beisein von Bürgermeisterin Patricia Ortmann, dem 2. Vorsitzenden der Biebertaler Freien Wähler, Martin Chmil (2.v.l.) und Parlamentsvorsitzenden Elke Lepper Foto: Waldschmidt

Foto: Peter Franz referierte beim Neujahresempfang der Biebertaler Freien Wähler. Foto: Waldschmidt

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