Bildungsveranstaltung der Freien Wähler Biebertal
Rund 40 Teilnehmer begrüßte die 1. Vorsitzende Inge Mohr am 22.05.2022 bei der Bildungsveranstaltung des Bildungswerkes für Kommunalpolitik Hessen mit dem Thema: »Krisenprävention als kommunale Pflichtaufgabe« Als weitere Gäste konnte Inge Mohr die Vorsitzende der Gemeindevertretung Elke Lepper, den Ehrenbürgermeister der Gemeinde Biebertal Günter Leicht und den Vorsitzenden der Kreis FW Kurt Hillgärtner begrüßen.
Referent der Bildungsveranstaltung war Stefan Becker, Fernwald.
Zunächst stellte Becker fest, dass Extremwetterlagen, aufgrund des Klimawandels die Weltbevölkerung in der Zukunft immer
mehr betreffen werden. Daher sei es notwendig, dass Kommunen und Privatpersonen Vorsorge treffen.
Becker zeigte die Zuständigkeiten der Gefahrenabwehr auf Bundes- und Länderebene auf. In den einzelnen Gemeinden sind es die freiwilligen und zumeist ehrenamtlichen Organisationen wie Feuerwehr, DLRG und des Technischen Hilfswerkes, die nicht zur polizeilichen Gefahrenabwehr gehören. Deshalb gilt es gerade hier, auf kommunaler Ebene zukunftsfähige Organisations- und Steuerungsstrukturen zu schaffen. Biebertal ist mit den Schutzbereichen Mitte, Nord und West der Feuerwehren gut aufgestellt. Der Neubau des Feuerwehrstützpunkt Mitte wird nach Fertigstellung ein weiterer, wichtiger Kern zur Gefahrenabwehr sein. Am Beispiel der tragischen Ereignisse beim Ahrtalhochwasser in 2021, erläuterte Becker die Herausforderungen und Lösungen bei akutem und sofortigem Krisenmanagement. Beim Ahrtalhochwasser sind spontan nichtorganisierte, freiwillige Helfer in die Region gekommen, um Unterstützung zu leisten. Aufgabe der Kommunen ist es dann diese Helfer in die Hilfsstrukturen organisiert einzubinden. Heute reicht es nicht mehr aus, sich auf Basis alter Gefahrenlagen auf Katastrophen einzustellen. Die Gemeinden müssen in der Lage sein, ihre Bevölkerung zu schützen. Verwaltungen und Mitarbeiter sind in solch schwierigen Lagen 24 Stunden im Einsatz, jedoch ist die Resource Mensch nur begrenzt belastbar. In Krisen müssen die Verantwortlichen des Krisen- und Entscheidungsmanagements bekannt sein. Hier darf es nicht, wie im Ahrtal zu ständigen Wechseln kommen.
Jedoch sei der Blick in die Zukunft gefragt, die Digitalisierung müsse weiter nach vorne getragen werden, Gemeinden müssen moderner werden um zukunftsfähig zu sein. Schon bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge für die Feuerwehren müssen diese für die neuen und künftigen Gefahrenlagen ausgestattet sein. Zum Ende seines Vortrag stellte Becker die Führung von Unternehmen und in öffentlichen Strukturen bei der Gefahrenabwehr im Haupt und Ehrenamt vor. Stefan Becker empfahl den Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Lektüre um sich privat vorzubereiten.